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Barcelona-Tests: Hamilton sieht Ferrari als Favoriten

Ist das nur Taktik oder macht sich da jemand wirklich sorgen? Lewis Hamilton hat nach der ersten zweiten Testphase vor der Formel 1 Saison 2017, die in Barcelona stattfand, Ferrari geadelt. Die Scuderia wirke derzeit am Schnellsten, Mercedes müsse berücksichtigen, dass man bei Ferrari derzeit einen sehr guten Job mache, so der Brite. Sein eigenes Team sieht der dreifache Weltmeister „vielleicht gleichauf mit Red Bull knapp hinter Ferrari.“

Der neue Ferrari läuft wie ein Uhrwerk

Ohne irgendetwas über den tatsächlichen Speed der Fahrzeuge aussagen zu wollen, gilt doch: Der neue Ferrari SF-70-H läuft bei den Tests wie ein Uhrwerk. Sebastian Vettel konnte in Barcelona mehrere Renndistanzen ohne jedes Problem abspulen. Die Zeiten waren durchaus beeindruckend. Vettel schaffte die drittschnellste Zeit und war nur ein Zehntel langsamer als die Bestzeit.  Der Ferrari hatte dabei aber eine härtere Reifenmischung aufgezogen und hat nach vorsichtigen Schätzungen so noch bis zu einer Sekunde Luft nach oben.

Svindal zurück auf der Piste

Aksel Lund Svindal zählt zweifelsohne zu den sympathischsten Burschen im Ski-Zirkus. Der Norweger ist trotz Erfolgen stets bodenständig und bescheiden geblieben und begeistert mit seiner positiven und lockeren Art Fans auf dem ganzen Globus. Erfolge hat der mittlerweile 33-Jährige in seiner bisherigen Karriere genügend feiern dürfen: zwei Mal gewann er den Gesamtweltcup, zudem elf kleine Kristallkugeln, 31 Weltcup-Rennen, eine Gold-Medaille bei Olympia und gleich fünf bei Weltmeisterschaften.

Doch die Liste der Erfolge könnte noch länger sein, hätte sich Svindal nicht immer wieder schwer verletzt. Bereits die Saison 2007/08 verpasste er, nachdem er sich bei einem Sturz im Training einen Jochbeinbruch, Nasenbeinbruch und tiefe Schnittwunden zugezogen hatte. Vor der Saison 2014/15 riss sich Svindal die Achillessehne und verpasst daraufhin die gesamte Saison – lediglich bei der Weltmeisterschaft trat er mit einem Spezialschuh an, fuhr aber nicht in die Medaillenränge.

Die Saison 2015/16 begann der Norweger mit sieben Siegen in neun Rennen, doch ein schwerer Sturz in Kitzbühel beendete seinen Siegeszug vorzeitig. Die Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes und des Meniskus im rechten Knie und Saisonaus. Zu dem Zeitpunkt lag Svindal im Gesamtweltcup deutlich voran.

Lange Zeit bangte der 33-Jährige um seine weitere Karriere. Rund sieben Monate nach dem schweren Sturz macht der Speed-Spezialist zwar Fortschritte, ist aber dennoch ein gutes Stück von einem Comeback entfernt. „Ich merke, dass der Orthopäde sehr vorsichtig damit ist, Garantien dafür zu geben, dass es gut wird“, meinte Svindal in einem Interview. Einen Hoffnungsschimmer gab es am vergangenen Wochenende, als Svindal erstmals seit dem Sturz wieder auf Skiern stand.

Ein realistischer Zeitpunkt für ein Comeback ist momentan nicht sicher. Wahrscheinlich ist, dass Svindal frühestens im Ende Dezember/Anfang Januar in den Ski-Weltcup zurückkehrt. Und sich dann ruhig und gewissenhaft auf die Alpine Ski WM 2017 in St. Moritz vorbereitet.

Olympia Rückblick: 7er- Rugby

Die Olympischen Sommerspiele 2016 sind Geschichte, von Rio de Janeiro geht es weiter nach Tokio, wo Olympia 2020 stattfinden wird. Bei den abgelaufenen Sommerspielen haben zwei Sportarten ihr olympisches Debüt gegeben. Rugby, das allerdings nicht in der klassischen sondern der 7er-Variante gespielt wurde, und Golf.

Die Unterschiede zum „normalen“ Rugby sind schnell erklärt. Das 7er-Rugby kommt mit sieben statt 15 Feldspielern aus, zudem ist die Spieldauer deutlich kürzer: eine Hälfte dauert nur sieben Minuten, die Halbzeitpause beträgt nur eine Minute. Im Finale werden zwei Mal zehn Minuten gespielt. Durch die kürzere Spielzeit und größere Räume auf dem Spielfeld, das die gleiche Größe wie beim normalen Rugby hat, ist die angreifende Mannschaft im Vorteil, zudem werden im Schnitt mehr Punkte erzielt.

Der amtierende Weltmeister Neuseeland galt als großer Favorit im Bewerb, der mit 12 Mannschaften ausgetragen wurde. In drei Gruppen a vier Teams qualifizierten sich die besten zwei jeder Gruppe sowie die zwei besten Gruppendritten. Allerdings konnte Neuseeland der Favoritenrolle nicht gerecht werden und qualifizierte sich mit nur einem Sieg in der Gruppenphase äußerst knapp für die K.o.-Phase. Nur Fidschi und Großbritannien überstanden die Vorrunde mit drei Siegen.

Im Viertelfinale prolongierte die Auswahl aus Fidschi ihren Lauf und warf Neuseeland überraschend aus dem Bewerb. Siegreich blieb auch Großbritannien (5:0 gegen Argentinien). Die zwei weiteren Tickets für das Halbfinale sicherten sich Japan und Südafrika, das Australien deklassierte.

Im Halbfinale ließ Fischi Japan beim 20:5 keine Chance und sicherte sich souverän den Finaleinzug. Ebenso wie Großbritannien, das beim 7:5 über Südafrika den fünften Sieg in Folge landete. Das Finale um die Goldmedaille wurde dann allerdings zu einer klaren Angelegenheit für die Ozeanier, die 43:7 gewannen und die erste olympische Medaille für ihr Land holten. Der Jubel kannte danach klarerweise keine Grenzen.

Mehr zu Rugby gibt es auf unserer Rugby WM 2017 Seite.

Tennisturnier bei Olympia ohne Stars

Sowohl bei den Damen als auch den Herren haben einige Stars ihre Olympiateilnahme abgesagt. Dadurch wird das Tennisturnier in Rio auch sportlich entwertet, wobei immer noch etliche Spitzenspieler um die Medaillen kämpfen.

Bei den Herren sind die Top-Favoriten Novak Djokovic und Andy Murray dabei, bei den Damen wird Serena Williams aufschlagen, ebenso wie die Nummer zwei, Angelique Kerber. Favorisiert sind natürlich Novak Djokovic bei den Herren und Serena Williams bei den Damen.

Roger Federer

si.robi (CC BY-SA 2.0)

Titelverteidiger sind Andy Murray und Serena Williams, die 2012 in London Gold gewannen. Allerdings auf Rasen. 2016 in Rio wird auf Hartplatz gespielt, die Vorzeichen sind also andere. Silber holte bei den Damen die aktuell gesperrte Maria Sharapova, bei den Herren musste sich Roger Federer mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Der Schweizer wird aber verletzungsbedingt bei Olympia 2016 nicht aufschlagen. Ebenso wenig wie Alexander Zverev, dem eine Verletzung zu schaffen machte.

Unsicher ist auch die Teilnahme von Rafael Nadal. Der Spanier, der bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträger seines Landes auftreten wird, laboriert immer noch an den Folgen einer Handgelenksverletzung und hat seit den French Open kein Spiel mehr bestritten. Obwohl er bereits seit einigen Wochen wieder trainiert, ist ein Antritt weiter ungewiss.

Viele Sportler sagten ihre Teilnahme auch wegen des Zika-Virus ab. Darunter prominente Namen wie Tomas Berdych, Milos Raonic, die Bryan-Brüder sowie Simona Halep und Karolina Pliskova. Viktoria Azarenka, die Dritte von 2012, verzichtet wegen ihrer Schwangerschaft auf ein Antreten.

Doch die Liste der Absagen geht weiter. Denn einigen passt das olympische Tennisturnier einfach nicht in ihren Turnierplan. Dazu zählen etwa Dominic Thiem, Nick Kyrgios, Jiri Vesely, John Isner, Ernests Gulbis, Sam Querrey und Bernard Tomic. Bei den Damen betrifft dies zum Beispiel Belinda Bencic und Dominika Cibulkova.

Thiem, Tomic und auch Querrey werden sich allerdings nicht ausruhen, sondern das ATP-Turnier in Los Cabos, das von 8. bis 13. August in Mexiko stattfindet.

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Anna Veith zurück auf Schnee

Anna Veith hat nach langer Verletzungspause ihr erstes Training auf Schnee absolviert. Anna wer? Nun, die wenigsten werden aktuell etwas mit dem Namen anfangen können, die meisten werden das Ski-Ass aber trotzdem kennen. Denn hinter Anna Veith verbirgt sich Anna Fenninger, die zweifache Gesamtweltcupsiegerin. Wieso der neue Name? Die Lösung ist ganz einfach: die Salzburgerin heiratete im Mai ihren langjährigen Lebensgefährten Manuel Veith und nahm auch gleich dessen Nachnamen an.

Mit neuem Namen will die 27-Jährige nun nach ihrer im Oktober erlittenen schweren Verletzung voll durchstarten. Damals hatte sie sich bei einem Training vor dem Weltcupstart Risse des vorderen Kreuzbandes, des Innenbandes sowie der Patellasehne im rechten Knie zugezogen. Zeitweise stand sogar das Karriereende im Raum, wie Veith kurz nach der Diagnose in einem Interview gestand.

Nun will die Speed-Spezialistin wieder angreifen und um Siege mitfahren. Nach dem Training am Mölltaler Gletscher postete Veith ein Video ihrer ersten Schwünge nach der Verletzung auf Facebook und meinte: „Ich bin die glücklichste Frau der Welt im Moment.“

Über 16.000 Likes bekam das Video von ihren Fans bislang, darunter auch jenes von Freundin und Konkurrentin Tina Weirather. Bis zum Weltcup-Auftakt am 29. und 30. Oktober in Sölden wird Veith nun alles daran setzen, bestmöglich in Form zu kommen. Großes Ziel ist für Veith natürlich die Ski WM 2017 in St. Moritz, die von 6. bis 19. Februar in der Schweiz stattfindet.

Hochzeitsglocken beim ÖSV

Anna Fenninger war die erste. Am 16. April gab die Salzburgerin ihrem langjährigen Freund Manuel Veith, einem Ex-Snowboarder, in Südtirol das Ja-Wort. Ohne viel Drumherum im engsten Kreis unter Ausschluss der Medien. Die beiden sind bereits mehrere Jahre ein Paar und glücklich: „Wenn ich bei Manuel bin, zerbreche ich mir nicht ständig den Kopf über das Skifahren, kann so richtig abschalten“, so Fenninger, die nun als Anna Veith in den Weltcup zurückkehren wird.

Auf Facebook, wo sie ihren Namen bereits geändert hat, postete die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin nach der Hochzeit dieses romantisch Foto:

Neben Anna Veith haben auch zwei weitere ÖSV-Skidamen geheiratet, die allerdings beide nicht im Speed-Bereich unterwegs sind sondern in den technischen Disziplinen ihre Stärken haben. Am 7. Mai sagte Michaela Kirchgasser Ja zu ihrem Verlobten Sebastian, der ebenfalls Kirchgasser heißt. Wie auch Teamkollegin und Freundin Veith wurde die bevorstehende Trauung geheim gehalten – die Fangemeinde reagierte positiv überrascht, unter ihrem Posting wünschten Fans ihrer „Kirchi“ nur das Beste.

Vor wenigen Tagen hat nun auch Bernadette Schild geheiratet. Die jüngere Schild tat es ihrer Schwester Marlies und den Teamkolleginnen gleich und zog vor den Altar um ihren Freund Armin zu ehelichen. Ob sie in Zukunft unter neuem Namen im Weltcup an den Star gehen wird, ist noch nicht bekannt.

Bleibt abzuwarten, ob die österreichischen Damen durch ihren Bündnisse fürs Leben – wie damals Lindsey Vonn – beflügelt werden und über sich hinauswachsen. Die kommende Saison mit der Ski WM 2017 in St. Moritz wäre sicherlich kein schlechter Zeitpunkt für neue Höhenflüge.

Rugby-Star Castrogiovanni suspendiert

Blöd gelaufen, könnte man meinen. Rugby-Star Martin Castrogiovanni muss sich einen neuen Verein suchen, nachdem er von seinem Klub Racing 92 suspendiert wurde. Der 35-Jährige leistete sich einen fatalen Lapsus. Denn während sein Team nach Nottingham reiste, um das das Halbfinale im Europacup absolvieren, feierte Castrogiovanni unverblümt mit Zlatan Ibrahimovic in Las Vegas. Der Schwede und seine Teamkollegen Salvatore Sirigu, Marco Verratti und Javier Pastore waren kurzfristig von Paris in die Glücksspielmetropole gereist, um den Gewinn des französischen Ligapokals zu feiern.

Der Rugby-Spieler schloss sich den Feiernden an, gab aber den Verantwortlichen von Racing 92 zu Protokoll, dass er familiäre Angelegenheiten in seinem Heimatland Argentinien zu klären habe. Dass er doch nicht nach Südamerika geflogen ist, wäre wohl gar nicht aufgefallen, hätten nicht Fotografen Fotos des feiernden Rugbyspielers veröffentlicht.

In Las Vegas noch in Badehose und Feierlaune zu sehen, hat es Castrogiovanni die gute Laune mittlerweile wohl schon verschlagen. Sein Verein suspendierte den italienischen Teamspieler bis auf weiteres und kündigte zudem rechtliche Schritte an. Der in Argentinien geborene Tight-head Prop startete seine Karriere bei Calvisano, spielte dann von 2006 bis 2013 bei den Leicester City Tigers – in Leicester ist er auch Mitbesitzer eines italienischen Restaurants. Vielleicht hat er in Zukunft dafür mehr Zeit als ihm lieb ist. Ob der mittlerweile 35-Jährige auch noch bei der Rugby WM 2019 an den Start geht, steht in den Sternen.

Laureus Awards 2016 vergeben

Am 18. April 2016 fand in Berlin die Verleihung der Laureus World Sports Awards statt. Dieser internationale Sportpreis, der von Daimler, Cartier und Richemont gestiftet wird, wird jährlich an die besten Sportler in verschiedenen Kategorien vergeben. Getroffen werden die Entscheidungen von einer internationalen Jury, der Academy, die momentan aus 55 Sport-Legenden besteht.

Die beiden Hauptpreise sicherten sich zwei Tennisprofis: sowohl Novak Djokovic als auch Serena Williams sind momentan in der jeweiligen Weltrangliste auf Platz eins zu finden und durften den Award bereits zum dritten Mal entgegennehmen – Djokovic gewann bereits im Vorjahr und 2012, Williams 2003 und 2010. Djokovic setzte sich unter anderem gegen Stephen Curry, Lewis Hamilton und Lionel Messi, Williams gegen Anna Fenninger.

Laureus Awards 2016 – Siegerliste

Weltsportler des Jahres: Novak Djokovic (Tennis)
Weltsportlerin des Jahres: Serena Williams (Tennis)
Mannschaft des Jahres: All Blacks (Rugby)
Behindertensportler/in: Daniel Dias (Schwimmer)
Durchbruch des Jahres: Jordan Spieth (Golf)
Action-Sportler des Jahres: Jan Frodeno (Triathlon)
Comeback des Jahres: Dan Carter (Rugby)
Preis für das Lebenswerk: Niki Lauda
Spirit of Sport Award: Johan Cruyff

Zum Team des Jahres wurden die All Blacks gewählt. Das neuseeländische Rugby-Team gewann die Rugby WM 2015 in Großbritannien und krönte sich damit zum alleinigen Rekord-Weltmeister. Comebacker des Jahres wurde mit Dan Carter ein Spieler der All Blacks. Die Auszeichnung für den besten Behindertensportler gin an den brasilianischen Schwimmer Daniel Dias, Golfer Jordan Spieth aus den USA wurde für den Durchbruch des Jahres ausgezeichnet.

Für das Lebenswerk wurde der ehemalige österreichische Formel 1-Fahrer und dreifache Weltmeister Niki Lauda geehrt. Den Spirit of Sport Award bekam posthum der vor wenigen Wochen verstorbene Johan Cruyff. Sohn Jordi nahm die Trophäe entgegen – der emotionalste Moment des Abends. Aus österreichischer Sicht verwunderlich ist, dass Marcel Hirscher, mittlerweile vierfacher Sieger des Ski-Gesamtweltcups, noch kein einziges Mal nominiert war. Vielleicht muss der Salzburger ja erst bei der Alpinen Ski WM 2017 alles gewinnen.

Tennis-Queen Sharapova gesteht Doping

Maria Scharapowa ist bei den Australien Open positiv auf die Einnahme der verbotenen Substanz Meldonium getestet worden. Sie wird mit Wirkung zum 12. März vorläufig suspendiert. Über die Länge der Sperre der Russin entscheidet ein Sportgericht. Üblich sind zwei Jahre. Die 28-Jährige gab den positiven Doping-Test und die Einnahme des Mittels im Rahmen einer Pressekonferenz in Los Angeles selbst bekannt.

Gesundheitliche Probleme und Versehen sollen zur Einnahme geführt haben

Maria Sharapova

Tatiana (CC BY-SA 2.0)

Scharapowa erklärte, sie habe das Mittel aus gesundheitlichen Gründen genommen. In ihrer Familie sei die Zuckerkrankheit sehr verbreitet. Sie selbst sei alle paar Monate krank und bei ihr bestehe ebenfalls der Verdacht auf Diabetes. Um zu verhindern, dass jener ausbricht, nehme sie seit zehn Jahren Meldonium, das in den meisten europäischen Staaten als Medikament nicht zugelassen ist.

Tatsächlich ist aber sehr neu auf der Doping-Liste der Anti-Doping-Agentur WADA. Es ist erst zum 1. Januar 2016 aufgenommen wurden. Scharapowa wurde jedoch nachweislich darüber mit einem Schreiben vom 26.12.2015 informiert. Die Russin erklärte hierzu, sie habe das Mittel aus Versehen weitergenommen. Sie habe Meldonium unter einem anderen Namen gekannt und der Benachrichtigung der WADA deshalb keine große Beachtung geschenkt.

Zwei weitere russische Spitzensportler positiv getestet

Sehr glaubwürdig sind Scharapowas Einlassungen aus drei Gründen jedoch nicht: Erstens sind in Gestalt der Eiskunstlauf-Olympiasieger Jekatarina Bobrowa und Dimitri Solowjew zwei weitere russische Spitzensportler positiv auf Meldonium gestetet worden. Dies spricht eher für einen größeren Einsatz im russischen Sport. Zweitens kontrollieren spezielle Ärzte die Medikamente und die verbotenen Substanzen auf der Anti-Doping-Liste. Es ist unvorstellbar, dass Scharapowa zehn Jahre lang ein Medikament nimmt, ohne dass ein Arzt weiß, dass es Meldonium ist und entsprechend auf das Schreiben der WADA reagiert. Drittens bewirkt das Mittel vor allem eine bessere Durchblutung. Zudem soll es gegen Herzkrankheiten helfen. Gegen Diabetes wirkt es nur indirekt: Meldonium soll verhindern können, dass Diabetes das Herz angreift. Dies wird aber erst ein Thema, wenn die Zuckerkrankheit bereits vorliegt. Dies ist bei Scharapowa nicht der Fall.

Lara Gut holt Gesamtweltcup

Nachdem die Entscheidung im Gesamtweltcup bei den Herren bereits vorige Woche gefallen ist, ist nun auch der Gesamtsieger bei den Damen bekannt. In Abwesenheit der Siegerinnen der letzten Jahre – Anna Fenninger, Tina Maze und Lindsey Vonn – schlug Lara Gut erstmals zu. Die Schweizerin nützte die Verletzungspause Lindsey Vonn und holte den ersten Gesamtsieg für die Eidgenossen seit 21 Jahren.

Um die große Kristallkugel zu fixieren, reichte der 24-Jährigen ein fünfter Platz im Super-G und in Abwesenheit von Viktoria Rebensburg ein dritter Rang in der Alpinen Kombination. Mit nun 1362 Punkten auf dem Konto ist die Schweizerin nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Zudem könnte Gut auch im Super G die Gesamtwertung für sich entscheiden. Dafür muss sie aber im letzten Rennen beim Saisonfinale in St. Moritz 19 Punkte auf die verletzte Vonn aufholen.

Monday: new week, new challenges, new possibilities 🙂 helloooou from St. Moritz 😉

Posted by Lara Gut on Montag, 14. März 2016

Dank des Gewinns des Gesamtweltcup darf sich Lara Gut auch über Zuwachs auf ihrem Bankkonto freuen. Allein von Sponsor Ragusa erhält gut ein Basishonorar von rund 350.000 Franken, erfolgsbedingt dürfte dieses auf 450.000 Franken ansteigen. Weitere Sponsoren wie Head werden ebenfalls einiges locker machen. Ebenfalls sehen lassen kann sich das Preisgeld in dieser Saison.

Nur Lindsey Vonn verdiente mehr als Gut, die dank sechs Weltcup-Siegen und fünf weiterer Podestplätze insgesamt 350.000 Franken einnahm. Also nicht nur sportlich sondern auch finanziell ein großartiger Winter für die sympathische Schweizerin, die bereits in die Zukunft blickt. Neben der Verteidigung des Gesamtweltcups ist vor allem die Alpine Ski WM 2017 in St. Moritz das nächste große Ziel.