Tennis-Queen Sharapova gesteht Doping

Maria Scharapowa ist bei den Australien Open positiv auf die Einnahme der verbotenen Substanz Meldonium getestet worden. Sie wird mit Wirkung zum 12. März vorläufig suspendiert. Über die Länge der Sperre der Russin entscheidet ein Sportgericht. Üblich sind zwei Jahre. Die 28-Jährige gab den positiven Doping-Test und die Einnahme des Mittels im Rahmen einer Pressekonferenz in Los Angeles selbst bekannt.

Gesundheitliche Probleme und Versehen sollen zur Einnahme geführt haben

Maria Sharapova

Tatiana (CC BY-SA 2.0)

Scharapowa erklärte, sie habe das Mittel aus gesundheitlichen Gründen genommen. In ihrer Familie sei die Zuckerkrankheit sehr verbreitet. Sie selbst sei alle paar Monate krank und bei ihr bestehe ebenfalls der Verdacht auf Diabetes. Um zu verhindern, dass jener ausbricht, nehme sie seit zehn Jahren Meldonium, das in den meisten europäischen Staaten als Medikament nicht zugelassen ist.

Tatsächlich ist aber sehr neu auf der Doping-Liste der Anti-Doping-Agentur WADA. Es ist erst zum 1. Januar 2016 aufgenommen wurden. Scharapowa wurde jedoch nachweislich darüber mit einem Schreiben vom 26.12.2015 informiert. Die Russin erklärte hierzu, sie habe das Mittel aus Versehen weitergenommen. Sie habe Meldonium unter einem anderen Namen gekannt und der Benachrichtigung der WADA deshalb keine große Beachtung geschenkt.

Zwei weitere russische Spitzensportler positiv getestet

Sehr glaubwürdig sind Scharapowas Einlassungen aus drei Gründen jedoch nicht: Erstens sind in Gestalt der Eiskunstlauf-Olympiasieger Jekatarina Bobrowa und Dimitri Solowjew zwei weitere russische Spitzensportler positiv auf Meldonium gestetet worden. Dies spricht eher für einen größeren Einsatz im russischen Sport. Zweitens kontrollieren spezielle Ärzte die Medikamente und die verbotenen Substanzen auf der Anti-Doping-Liste. Es ist unvorstellbar, dass Scharapowa zehn Jahre lang ein Medikament nimmt, ohne dass ein Arzt weiß, dass es Meldonium ist und entsprechend auf das Schreiben der WADA reagiert. Drittens bewirkt das Mittel vor allem eine bessere Durchblutung. Zudem soll es gegen Herzkrankheiten helfen. Gegen Diabetes wirkt es nur indirekt: Meldonium soll verhindern können, dass Diabetes das Herz angreift. Dies wird aber erst ein Thema, wenn die Zuckerkrankheit bereits vorliegt. Dies ist bei Scharapowa nicht der Fall.